Cookie Hinweis

Suche

Medienrat: Berichte des Vorsitzenden / des Präsidenten

Bericht des Präsidenten

19.07.2012 | 11 2012

1) BLM-Lokalrundfunktage in Nürnberg

Fast 1.100 Teilnehmer kamen letzte Woche zu den 20. Lokalrundfunktagen nach Nürnberg. Bei der Eröffnungsveranstaltung wurden die BLM-Hörfunk- und Lokalfernsehpreise für wieder herausragende Leistungen in den lokalen Radio- und Fernsehprogrammen vergeben. Es wurden insgesamt sieben BLM-Hörfunk- und sechs BLM-Lokalfernsehpreise verliehen. Die Beiträge können auch auf der BLM Homepage angesehen und angehört werden. Zudem wurden die Ergebnisse der Funkanalyse Bayern 2012 mit guten Ergebnissen für unsere privaten Anbieter vorgestellt.
An den eineinhalb Tagen in Nürnberg diskutierten 78 Referenten in 22 Workshops die aktuellen Hörfunk-, TV- und Marketingthemen. Dabei konnten die Besucher viele beeindruckende Präsentationen beispielsweise über die aktuelle Entwicklung in England oder Finnland verfolgen. Ein besonderes Highlight der Veranstaltung war sicher der Workshop über neue Entwicklungen im Radio unter dem Titel „new radio“. Die meisten Workshops können über die Homepage www.lokalrundfunktage.de  nachgehört werden. Neben den zahlreichen Workshops zeigten 40 Aussteller ihre neuesten Produkte und Technologien im Rahmen der Lokalrundfunktage.


2) Ergebnisse Funkanalyse Bayern 2012

Hörfunk
Der bayerische Privatfunk hat sich im Hörermarkt erstmals seit 2009 wieder vor dem Bayerischen Rundfunk positioniert. In Bezug auf die Hördauer erzielen die bayerischen Privatradios einen Gesamtwert von 46,3 Prozent, während die Hörfunkprogramme des Bayerischen Rundfunks insgesamt auf einen Marktanteil von 45,3 Prozent kommen.

ANTENNE BAYERN hat wiederum die höchste Reichweite von allen in Bayern empfangbaren Radioprogrammen erzielt: 35,1 Prozent der Bevölkerung ab 10 Jahren hören an einem durchschnittlichen Werktag (Montag-Freitag) das Programm von ANTENNE BAYERN. ANTENNE BAYERN hat damit im Vergleich zum Vorjahr mehr als eine halbe Million Hörer zugelegt und erreicht nun nahezu 4 Millionen Personen ab 10 Jahren.

Die bayerischen Lokalradios haben 2012 eine Reichweite von 29,3 Prozent erzielt und erreichen nun an einem durchschnittlichen Werktag 3,27 Millionen Personen ab 10 Jahren in Bayern (+153.000 Hörer) und liegen damit vor den Programmen des Bayerischen Rundfunks.

Der BR erzielte folgende Werte: Bayern 1 29,1 Prozent, Bayern 3 23,1 Prozent, B 5 aktuell 5,7 Prozent, Bayern 2 3,9 Prozent sowie BR Klassik 1,8 Prozent der Bevölkerung ab 10 Jahren an einem durchschnittlichen Werktag in Bayern.

In der am Dienstag, 17.07.2012, veröffentlichten Media Analyse 2012 Radio II sind die Tagesreichweiten von ANTENNE BAYERN, den bayerischen Lokalradios und den Programmen des Bayerischen Rundfunks allgemein etwas niedriger als in der Funkanalyse. Der private Hörfunk in Bayern liegt aber auch nach den Ergebnissen der MA vor den Programmen des BR.


Lokalfernsehen
Das technische Reichweitenpotenzial von Lokal-TV ist im Vergleich zum Vorjahr von 74 Prozent auf 77 Prozent der bayerischen Bevölkerung angestiegen. Fast ein Drittel (30,0 Prozent) der Bevölkerung in TV-Haushalten ab 14 Jahren nutzen im Verlauf von 14 Tagen lokale Fernsehangebote.

Die Lokal-TV-Anbieter erreichen an einem durchschnittliche Werktag 858.000 Zuschauer (+45.000 Zuschauer). Dies entspricht einer Reichweite von 8,1 Prozent. In Kabelhaushalten, in denen Lokal TV nahezu überall empfangbar ist, schalten sogar 14,6 Prozent werktäglich ein lokales Fernsehprogramm ein. Damit stehen die lokalen Fernsehprogramme im Kabel auf einem guten 8. Rangplatz hinter ARD, ZDF, RTL, Sat.1, ProSieben, dem Bayerischen Fernsehen und VOX.

Im RTL-Fenster (18.00 bis 18.30 Uhr) liegen die lokalen TV-Sender sogar auf Platz 1 mit einem durchschnittlichen Marktanteil von rund 17 Prozent ebenso wie das landesweite Fernsehen „17.30 SAT.1 Bayern“(17:30 bis 18:00 Uhr) mit einem Marktanteil von ebenfalls 17 Prozent im SAT.1-Fenster.


3) Digitalradio DAB+ in Bayern

DAB+ befindet sich seit seinem Start am 01.08.2011 in einem erfreulichen Aufwind. Bundesweit, landesweit und lokal vor allem in Bayern gibt es nunmehr eine Vielzahl von überzeugenden Programmangeboten. In Bayern können heute 13 nationale DAB+ Programme empfangen werden. Landesweit sind in Bayern bereits 14 öffentlich-rechtliche und 7 private Angebote digital „on air“. Die landesweiten privaten Programme sind in mehr als 90 % der Fläche Bayerns empfangbar.

Mit den 5 lokalen Angeboten und einem Testkanal des IRT können z. B. im Großraum München heute bereits 40 unterschiedliche DAB+ Programme gehört werden. Das ist doppelt so viel wie in UKW. Gleichzeitig kann der Nutzer heute zwischen 100 verschiedenen Digitalradio-Geräten in allen Preisklassen ab 39,- Euro wählen. Auch die ehemals hohen Preise für DAB-Autoradios sind inzwischen deutlich gesunken.

Im Rahmen einer in diesem Jahr erstmals durchgeführten Erhebung der Reichweite aller DAB-Programme innerhalb der Funkanalyse Bayern 2012 wird der Aufwind von DAB+ deutlich bestätigt. Danach erreicht Digitalradio in Bayern täglich knapp 200.000 Hörer. Insgesamt verfügen 7,7 % der Bevölkerung ab 10 Jahren über ein DAB-Gerät in der Wohnung oder im Auto. D.h., in über 400.000 Haushalten stehen insgesamt knapp 700.000 Geräte.

Überaus positiv war die Resonanz auf unsere DAB-Veranstaltung vor 2 Tagen im Literaturhaus in München unter dem Motto: „Digitalradio 2012 … auf „+“ Kurs“.
Rund 200 Teilnehmer aus allen Bereichen der Radiobranche haben daran teilgenommen.

Im Gegensatz zu DAB stagniert derzeit der Markt der Internetradios. Dies belegt ebenfalls eine aktuelle Studie der BLM, der sog. Webradiomonitor 2012. Demnach gibt es in Deutschland derzeit etwa 3.000 Webradios. Über 80 % sind dabei sog. „Online Only-Sender“, die ausschließlich im Internet zu empfangen sind. Der Rest sind UKW-Angebote, die auch im Internet zu hören sind bzw. sog. Online-Subkanäle von UKW-Sendern. Interessant ist, dass etwa 85 % der Webradio-Nutzung von klassischen UKW-Programmen erzielt. wird. Insgesamt zeigen die Ergebnisse sowohl zu DAB als auch zu Webradio, dass ein erfolgreiches Radioprogramm mittlerweile auf allen Verbreitungswegen präsent sein muss.