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Positionen & Reden

Grußwort von Siegfried Schneider zu den Medientagen München 2016

24.10.2016 | P&R 2016

Siegfried Schneider ist Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Medientage München GmbH, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien und Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten


- ES GILT DAS GESPROCHENE WORT! -
 
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
sehr geehrte Frau Hajali,
sehr geehrter Herr Professor Wahlster,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
 
ich darf Sie alle sehr herzlich zum Mediengipfel der 30. Medientage München hier im Inter­nationalen Congress Center der Messe München begrüßen. Die Historie der Medientage umfasst mittlerweile eine Generation. 1987, kurz nach dem Start des privaten Rundfunks in Deutschland, fanden die ersten Medientage München mit 400 Teilnehmern in einem Münchner Hotel statt, damals unter dem Motto „Praxis und Perspektiven“. Ihre Gründung durch Edmund Stoiber und Wolf-Dieter Ring war eine wegweisende Entscheidung.
Heute sind die Medientage mit rund 6.000 Teilnehmern, etwa 400 Referenten, ca. 90 Einzelveranstaltungen und 70 Ausstellern der größte und bedeutendste Medienkongress in Deutschland und eine der führenden Veranstaltungen für die Medien- und Kommunikationsbranche in Europa, auf der sich die wichtigsten Köpfe, Vordenker und Entscheider treffen. Dass wir heute erstmals die Bundeskanzlerin hier auf den Medientagen begrüßen dürfen, belegt den hohen Stellenwert dieser Veranstaltung und die Bedeutung der Medienentwicklung für Wirtschaft und Gesellschaft. Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, wir freuen uns sehr und fühlen uns geehrt, dass Sie hier sind. Noch einmal ein herzliches Willkommen.
 
Die heutige Eröffnung wird dominiert von politischen Schwergewichten. Neben der Bundeskanzlerin darf ich Herrn Ministerpräsidenten Horst Seehofer und die Stell­vertretende Ministerpräsidentin Ilse Aigner ganz herzliches begrüßen. Ministerpräsident Seehofer wird anschließend für die Bayerische Staatsregierung sprechen. Und wir freuen uns sehr, dass wir für die Moderation dieses Mediengipfels Dunja Hajali gewinnen konnten. Auch Ihnen ein herzliches Willkommen.
 
Meine Damen und Herren, die Medientage sind nach 30 Jahren eine starke, positiv besetzte Marke, die das Image des erfolgreichen und weiter expandierenden Medienstandorts München und Bayern mit prägt und auch in Zukunft als Standortfaktor von großer Bedeutung sein wird. Ein so umfassender Kongress wie die Medientage, dessen Anspruch es ist, alle wichtigen Themen und Trends abzudecken, wird auch in Zukunft seine Bedeutung behalten. In Zeiten der Konvergenz, in der unterschiedliche Segmente der Branche immer mehr zusammenwachsen und es weit darüber hinausgehende Kooperationen gibt, bleibt es trotz aller technischer Kommunikations­mittel wichtig und notwendig, dass sich Menschen zum persönlichen Austausch an einem Ort zusammenfinden. Die Medientage sind eine riesige Netzwerkplattform und bleiben gerade deshalb spannend und relevant für Teilnehmer und Unternehmen.
 
Die Veränderung und Weiterentwicklung der Medientage ist ein permanenter Prozess. In diesem Jahr haben wir das grundsätzliche Timing verändert, indem die Medientage bereits am heutigen Dienstag beginnen. Die neu konzipierte Gipfelveranstaltung behandelt in mehreren, kürzeren Talkrunden die Megatrends künstliche Intelligenz, Individualisierung, Automatisierung und Netzwerk-Dominanz und deren Bedeutung für die Medien. Der Mediengipfel endet mit einem satirischen Blick des Kabarettisten Django Asül auf die Branche.
 
Den Nachwuchs zu integrieren, war immer ein besonderes Anliegen dieser Veranstaltung. Deshalb präsentiert der Mediencampus in diesem Jahr wieder an allen drei Veranstal­tungstagen die vielfältigen Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten in der Medienbranche und bietet darüber hinaus ein anspruchsvolles inhaltliches Programm. Passend dazu haben wir die Recruiting Area erweitert, in der sich Medienunternehmen gezielt als Arbeitgeber präsentieren können. - Mit dem zweitägigen Themenspecial Virtual Reality heute und morgen im Rahmen der Messe nehmen wir uns in Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops den Perspektiven dieses brandaktuellen Themas an.
Eine Startup-Area gab es auf den Medientagen bereits im Jahr 2000. Vor zwei Jahren haben wir die Idee neu aufgegriffen, in diesem Jahr erweitern wir das Thema. Am Donnerstag findet ein Thementag Startups statt mit Vorträgen, Pitches und Panel­diskussionen rund um das Startup-Business. Und schließlich möchte ich Ihnen zwei weitere Thementage besonders empfehlen: einerseits den Thementag „New Publishing“ des Medialab Bayern der BLM am Mittwoch, in dem es in sieben Einzelpanels um die neuesten Entwicklungen im digitalen Journalismus gehen wird und anderseits am Donnerstag den Europatag, der wesentliche Entwicklungen des digitalen Wandels thematisiert und die damit verbundenen medienpolitischen und medienrechtlichen Fragen auf europäischer Ebene.
 
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
 
„Mobile & Me – Wie das ich die Medien steuert“ ist das Thema der diesjährigen Medientage. Wir alle machen sowohl als Privatpersonen als auch als Teil dieser Medien- und Kommunikationsbranche derzeit die Erfahrung, dass Algorithmen, Bots und intelligente Empfehlungssysteme die Medienwelt verändern und sowohl Mediennutzer als auch Medienanbieter neu herausfordern. Dies alles beinhaltet Chancen und Risiken zugleich – für die Medienkonsumenten, von denen ein erhöhtes Maß an Selbstbestim­mung und Medienkompetenz verlangt wird und für die Medienhäuser, die mit gänzlich neuen Wegen der Zusammensetzung, Verteilung und Finanzierung von Inhalten konfrontiert sind.
 
Als Sundar Pichai von Google vor ca. drei Wochen in San Francisco das neue Pixel-Phone vorstellte, sagte er: „Wenn ich vorausblicke, wohin die Computerwelt geht, ist mir klar, dass wir uns aktuell von einer mobilen Welt zu einer Welt der künstlichen Intelligenz weiterentwickeln“. Eben das ist das Thema dieser Medientage. Wir dürfen alle gespannt sein, was uns ein renommierter Experte wie Prof. Wolfgang Wahlster in seiner Keynote dazu zu sagen hat.
 
Durch die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz wird eine neue, weitere Welle der Digitalisierung ausgelöst, in der die Medieninhalte und ihre Nutzer im Mittelpunkt stehen.
Gleichzeitig müssen wir uns aber auch fragen, wie wir Transparenz und Ethikregeln gewährleisten. Genügen entsprechende Selbstverpflichtungen an denen z.B. Google, Amazon, Facebook, IBM und Microsoft derzeit gemeinsam arbeiten? Oder brauchen wir angemessene und erfolgreich durchgesetzte Regeln und Gesetze durch die Entwicklungspfade definiert werden, die einer demokratischen Gesellschaft im digitalen Zeitalter angemessen sind?
 
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
 
in den nächsten drei Tagen werden wir genügend Zeit haben, dieses und andere Themen zu diskutieren. Auch für diese Medientage gilt: Sie haben die Gewissheit, klüger nach Hause zu gehen, als sie gekommen sind. Ich darf jetzt das Mikrofon an den Bayerischen Ministerpräsidenten übergeben und Ihnen allen noch einmal sagen: Herzlich willkommen auf den 30. Medientagen 2016.