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Positionen & Reden

Grußwort von BLM-Präsident Siegfried Schneider zur Veranstaltung "DAB-Stabübergabe – Bayerns Hörfunk wird digital“ in Kempten am 16.04.2019

16.04.2019 | P&R 2016

1. Begrüßung

  • Herrn Minister und Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, Dr. Florian Herrmann,
    als Vertreter der Bayerischen Staatsregierung
     
  • Herrn Alexander Hold, einer der Vizepräsidenten im Bayerischen Landtag, und
  • Frau Angelika Schorer,
    als Mitglieder des Bayerischen Landtags

Stellvertretend für die Kommunalpolitik:

  • Frau Sibylle Knott, 2. Bürgermeisterin Kempten
  • Herrn Stefan Bosse, Oberbürgermeister Kaufbeuren
  • Herrn Manfred Schilder, Oberbürgermeister Memmingen
     
  • Frau Gertrud Knoll, stellv. Landrätin Oberallgäu
     
  • Herrn Frank Strässle, Geschäftsführer Bayerische Medien Technik
     
  • Herrn Johannes Trottberger, Geschäftsführer Bayern Digital Radio
     
  • Herrn Markus Brehm, Geschäftsführer Allgäuer Zeitungsverlag

Für die bayerischen Lokalradio-Anbieter die Speaker:

  • Thomas Häuslinger, Geschäftsführer Radio AllgäuHIT
  • Markus Niessner, Geschäftsführer RSA Radio
  • Mischa Salzmann, Geschäftsführer Radio Bamberg und
  • Bernd Stawiarski, Geschäftsführer Funkhaus Rosenheim

sowie als Gäste im Publikum:

  • Herrn Pfarrer Dr. Richard Kocher von Radio Horeb und
  • Roland Schindzielorz, Geschäftsführer Radio Arabella

Last but not least herzlich willkommen:

  • Andreas Färber, Key Account Manager Süd-West, Media Broadcast und
  • Helwin Lesch, Leiter der Hauptabteilung Verbreitung und Controlling beim BR

2. Statement

Sie sehen neben mir groß im Bild den Grünten mit seinem ca. 100 Meter hohen Sendeturm. Hier in der Region wird der Grünten auch „Wächter des Allgäus“ genannt.

Kein Wunder, dass der exponierte Sender – er gehört mit seinen 1.900 Metern zu den höchsten in Bayern – seit Beginn des privaten Hörfunks Ziel der Begierde aller Anbieter in der Region war. Doch mit UKW ging da gar nichts mehr: die Frequenzressourcen waren vollständig erschöpft.

Nicht so bei DAB+. Seit heute strahlen wir über eben diesen Grünten-Sendeturm sieben private Digitalradio-Programme ab. Das ist programmlich und technisch eine enorme Innovation für Anbieter und Hörer in der Region.

Wer terrestrisch Digitalradio hören will, findet in Bayern beste Voraussetzungen: Der Freistaat übernimmt in Sachen DAB+ schon seit Jahren eine Vorreiterrolle, um den Lokalfunk in der digitalen Welt zu stärken und ihn damit zukunftsfähig zu machen.

Schließlich sorgt DAB+ nicht nur für mehr Hörvergnügen durch besseren Empfang und rauschfreie Tonqualität. Sondern wir bekommen auch noch mehr Programmvielfalt auf unserem bundesweit einzigartigen Hörfunkmarkt im Freistaat.

Öffentlich-rechtlicher und privater Rundfunk arbeiten seit 2016 im technischen Bereich bei der DAB-Einführung zusammen.

In sieben DAB-Netzen des BR kooperieren BR und BLM in Bayern. In sechs DAB-Netzen – so übrigens auch im Allgäu – betreibt der private Hörfunk seine eigenen Netze.

Unsere Initiative hat in Bayern zu einer erheblichen Kostenreduzierung für den privaten Hörfunk, zu schnelleren Ausbauplanungen und zu besserer DAB-Versorgung geführt. Die Einstiegsschwellen für DAB+ wurden für Private maßgeblich gesenkt.

Bereits seit Mitte 2017 gestalten wir Betrieb und Nutzung der DAB-Netze in Bayern neu. In den DAB-Netzen Unterfranken, Mittelfranken, Oberfranken, Niederbayern, Oberpfalz, München, Nürnberg, Augsburg und Ingolstadt werden bereits alle UKW-Programme simulcast über DAB+ und UKW verbreitet.

Heute geht der DAB-Regelbetrieb im Allgäu auf Sendung. Sechs der sieben Digitalradioprogramme, die ab sofort zusätzlich im Allgäu zu hören sind, sind Lokalprogramme: rt.1 Südschwaben, RSA, Galaxy Allgäu, AllgäuHIT, Griaß di Allgäu und Allgäuer Heimatmelodie.

An dieser Stelle möchte ich an die Pioniere des Lokalradios hier in dieser Region erinnern, die vor 33 Jahren als mit die ersten in Bayern – unter zum Teil widrigen Umständen – mit UKW auf Sendung gingen. Die besondere Topographie, die sicherlich mit für die touristische Attraktivität des Allgäus steht, war und ist für die technische Rundfunkversorgung herausfordernd. Sie, die Anbieter, haben seitdem den Markt für UKW-Lokalradio erfolgreich erschlossen. Ich bin überzeugt: das wird Ihnen auch mit dem Digitalradio gelingen und wünsche viel Erfolg! Wir wollen mit dem Sender Grünten dazu beitragen.

Der BLM-Medienrat gab Mitte Februar grünes Licht für die letzte Etappe der Simulcast-Verbreitung im Freistaat. Die Umsetzung im Regelbetrieb ist für den westlichen Teil des Voralpenlands ab Juli und für den östlichen Teil im Jahr 2020 geplant. Dann wird Bayern als erstes Bundesland das gesamte UKW-Radioangebot auch über das Digitalradio DAB+ anbieten können.

Schon im Sommer können wir die ersten Lokalprogramme im Voralpenland über DAB hören. Die Anbieter der Programme Radio Alpenwelle, Bayernwelle-Südost, Radio Charivari Rosenheim, Radio Galaxy Rosenheim, Radio Oberland und Radio Inn-Salzach-Welle haben bereits bis Ende Juni 2025 digitale Datenkapazitäten.

Deshalb haben wir heute zur „DAB Stabübergabe“ von der Senderegion „Allgäu“ zur nächsten Senderegion „Voralpenland“ eingeladen.

Soweit zum DAB+-Fahrplan der Landeszentrale. Kein Fahrplan aber, meine Damen und Herren, funktioniert ohne die richtigen Weichenstellungen. Lassen Sie mich deshalb an der Stelle ganz deutlich sagen: Das Engagement der BLM wird dank der Förderung durch den Freistaat nachhaltig unterstützt.

Seit DAB an Fahrt aufgenommen und die Landeszentrale ihr DAB+-Konzept für alle privaten Hörfunkprogramme Bayerns verabschiedet hat, unterstützt uns der Freistaat Bayern.

Mein ganz herzlicher Dank für diese zukunftsorientierte Technologie-Förderung, lieber Herr Staatsminister!

Die BLM selbst fördert DAB+ seit über 20 Jahren aus eigenen Haushaltsmitteln, beginnend mit dem Pilotprojekt im Jahr 1996. Die Landeszentrale stellte und stellt ca. eine Million pro Jahr zur Verfügung.

Denn klar ist: In unserer digitalen Zukunft reicht es für Radioanbieter nicht mehr aus, ihre Programme einzig über UKW zu verbreiten. Radioanbieter müssen heute alle Wege nutzen, um zum Hörer zu gelangen, also ihr Programm auch über IP-Streaming, Internet-Plattformen und eben über DAB+ verfügbar machen (= trimulcast).

Die BLM setzt auf das terrestrische Digitalradio – ohne Abhängigkeiten von Mobilfunkbetreibern oder internationalen Giganten. Mit der Entscheidung Europas, dass ab 2020 in jedem neuen Kfz terrestrisches Digitalradio vorgeschrieben ist und die Novellierung des TKG wird DAB+ weiter an Fahrt aufnehmen.

Vielen Dank.