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Grußwort von BLM-Präsident Dr. Thorsten Schmiege zur Interdisziplinären Fachtagung des JFF und der BLM (Online-Veranstaltung) am 26.11.2021, 9.30 bis 15.45 Uhr – Thema: „Kreativität! Kraftwerk für alle?“

26.11.2021 | P&R 2021

- Es gilt das gesprochene Wort! -

Sehr geehrte Frau Staatsministerin Trautner,
sehr geehrter Herr Lutz, [stellvertretend für das gesamte JFF],
meine sehr geehrten Damen und Herren,

„Kreativität ist Intelligenz, die Spaß hat.“
Das hat Albert Einstein einmal gesagt.
Ich finde, er hat Recht:
Wer gut drauf ist, dem kommen auch gute Gedanken.
Spaß tut aber nicht nur der Seele gut. [das wissen wir in diesen Zeiten…]
Er verbessert auch die Leistung und die Umsetzung von Ideen.
Oder, anderes ausgedrückt: Er macht kreativ.

Damit bin ich beim heutigen Thema.
Herzlich willkommen zur 17. Interdisziplinären Fachtagung von JFF und BLM!

Ein herzlicher Dank geht an das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales! Es unterstützt und fördert unsere Veranstaltung in bewährter Art und Weise.  

Was ist Kreativität eigentlich und wie kann sie gefördert werden?
Will und soll jede und jeder kreativ sein?
Welche Chancen und Herausforderungen stecken in diesem Kreativitätsideal?
Und: Fördern oder beschränken digitale Medien Kreativität?

Das sind nur einige der Fragen, die wir heute diskutieren wollen.
Ich freue mich auf viel kreativen Input aus den verschiedenen, interdisziplinären Blickwinkeln!

Bevor es gleich losgeht, möchte ich eines betonen:
Gerade in der Medienpädagogik müssen wir kreativer als jemals zuvor sein.

Das fordern die Digitalisierung,
die schier unüberschaubare Vielfalt der Angebote,
die vielen Chancen, die damit einhergehen,
aber auch die Risiken, die die digitale Welt mit sich bringt.

Deshalb, meine Damen und Herren, sind die Projekte und Maßnahmen
der Landeszentrale und ihrer Stiftung Medienpädagogik Bayern
nicht nur wichtiger, sondern auch kreativer denn je.
Denn nur, wenn wir kreativ an das Thema herangehen, können wir das Interesse von Kindern und [jüngeren] Jugendlichen wecken.
Deshalb setzt die BLM auf einen „Kreativitätsbooster“ für die Medienpädagogik.

Feedback und Abrufzahlen unserer Angebote zeigen: Wir sind auf dem richtigen Weg.
Vielfältige, phantasievolle Methoden machen es möglich,
dass sich Heranwachsende spielerisch sogar mit komplexen Themen befassen.
Mit Themen wie Selbstdatenschutz, Geschäftsmodellen bei Games
oder Meinungsbildung im Internet.

Keine Frage: Mit Spaß und Action kommen Kinder zu mehr Medienkompetenz.
So entwickeln sie ein tieferliegendes Verständnis
für Themen, Hintergründe und Zusammenhänge.

Dafür nur drei Beispiele aus den Medienkompetenz-Projekten der Landeszentrale:    

  1.  Medienführerschein Bayern (Zielgruppe: Kinder und Jugendliche)

Ganz egal, ob analog oder digital –
der Medienführerschein Bayern ist bei der Vermittlung von Medienkompetenz kreativ.
Digitale Elemente, Film-Clips und unterschiedliche Unterrichtsmethoden
geben konkrete Anregungen. Während der Pandemie sogar „für daheim“.

Dabei knüpfen die Methoden an die Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen an:
etwa in Form eines digitalen „Chat-Spiels“ für die 3. und 4. Jahrgangsstufe:

Hier spielen Kinder einen simulierten Chatverlauf nach:
Eine fiktive, fremde Person nimmt zu ihnen Kontakt auf.
Sie müssen anhand vorgegebener Antworten entscheiden,
welche Daten sie preisgeben und welche nicht.
Am Ende können sich die Kinder ihre ausgewählten Antworten anzeigen lassen.
Sie dienen dann als Grundlage für das Unterrichtsgespräch.

  1. FLIMMO (Zielgruppe: Eltern)

Im Fernsehen, in Mediatheken, bei Streaming-Diensten und auf YouTube
gibt es zahlreiche Formate, die Kinder zu Kreativität anregen.

Das können kleine Experimente sein oder Bastelanleitungen.
Für ältere Kinder sind auch anspruchsvolle Themen im Angebot.
Sie schaffen Anreize, über komplexe Fragestellungen kritisch nachzudenken.

FLIMMO, der Elternratgeber für Bewegtbildangebote, hilft, solche Angebote zu finden.
Er pickt aus der Vielzahl der Inhalte solche heraus, die Kindern besonders viel bieten.
Ziel der Medienkompetenz-Initiative, die vor 25 Jahren in der BLM entwickelt wurde, ist:
Wir wollen Eltern auf Inhalte aufmerksam machen, die Kinder nicht nur berieseln.
Sie sollen sie vielmehr zur aktiven Auseinandersetzung mit dem Gesehenen animieren.

Solche Inhalte, die sich durch Originalität und Qualität auszeichnen,
kennzeichnen wir mit „FLIMMO findet’s gut“.
Für die Redaktion ist übrigens das JFF verantwortlich.

  1. Letztes Beispiel: Fortbildung Medienkompetenz für angehende Erzieherinnen und Erzieher (Zielgruppe: Erziehende)

Erzieherinnen und Erzieher sind als Multiplikatoren zur Vermittlung von Medienkompetenz eine wichtige Zielgruppe für die BLM.

Mit kostenlosen medienpädagogischen Workshops zu Themen wie
„Makerspace und Coding mit Kindern“,
„Tricks und Zaubereien mit dem Tablet“
oder „Interaktives Bilderbuch“
zeigt die BLM bereits seit 2002,
wie Medienarbeit mit Kindern in Betreuungseinrichtungen gestaltet werden kann.

Die Titel der Workshops verraten es schon:
Das Fortbildungsprogramm bietet vielfältige Möglichkeiten
für den kreativen Einsatz digitaler Medien.

In den verschiedenen Workshops lernen die Studierenden zum Beispiel
Computerspiele zu programmieren,
kleine Trickfilme zu produzieren
oder ein eigenes Hörspiel aufzunehmen.

Unterstützt werden die Fortbildungen meist von lokalen Rundfunkanbietern vor Ort.
Bei der Vorbereitung und Durchführung dieser Fortbildung arbeitet die BLM übrigens u.a. mit dem JFF zusammen.

Meine Damen und Herren, damit bin ich wieder bei der heutigen Veranstaltung.
Hier kooperieren wir – wie eingangs erwähnt – ebenfalls seit vielen Jahren mit dem JFF.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute viele kreative Inspirationen mitnehmen.
Für eine zukunftsorientierte Medienpädagogik.
Und für unsere Kinder.
Wir wollen sie fit machen, die Chancen der digitalen Medienwelt zu nutzen.
Das ist doch Grund genug,
uns in den kommenden Stunden mit Spaß dem Thema Kreativität zu widmen!